Der Bauernhof am Dorfteich …
ist ein architektonisches und historisches Kleinod in unserem Ortskern. Zurecht möchten wohl alle Glienicker Kommunalpolitiker den denkmalgeschützten, derzeit bedauernswert vor sich hin bröckelnden Komplex nicht nur erhalten, sondern auch wieder mit Leben gefüllt sehen.
Frohe Botschaft: Vor einiger Zeit bereits hat sich einen Käufer gefunden, der genau dazu bereit ist. Sein Konzept sieht nicht nur die Wiederherstellung der Gebäude im Einklang mit den Anforderungen des Denkmalschutzes. Sein Konzept sieht dort auch die Einrichtung beispielsweise eines Weinkellers, von Arztpraxen oder ähnlichen vor – ganz im Sinne unseres Ortskernkonzepts würde der Bauernhof und seine Nebengebäude so wieder eine attraktive Anlaufstelle. Zu einem Preis freilich von mehreren Millionen.
Es versteht sich, dass dieses Geld erwirtschaftet werden muss, und zwar aus dem Denkmal selbst. Zu diesem Zweck hat der neue Eigentümer jetzt im Umwelt- und Planungsausschuss erste – Betonung auf erste, vorläufige – Überlegungen zur Bebauung nicht nur des Restrundstücks vorgelegt. Als Glücksfall darf man werten, dass zum rechten Zeitpunkt auch der angrenzende Bereich entlang der Hattwichstraße mit dem einstöckigen ehemaligen Möbellager zur Verfügung stand und in die Planungen integriert werden konnte. Denn, auch das sei betont, die Hattwichstraße ist keine Einfamilienhausstraße. Es stehen dort bereits Mehrfamilienhäuser.
Dem entsprechend sieht der Eigentümer dort und hinter der Scheune moderne, fast schon elegante Etagengebäude vor. Von der Kubatur her passt es, die genaue architektonische Gestaltung lässt noch Raum für Absprachen zwischen Gemeinde und Bauherrn. In diesen Dialog sollten wir auf dieser guten Ausgangsbasis nun konstruktiv und vor allem rasch einsteigen und das Projekt vorantreiben. Denn für Glienicke hat es viele Vorteile.
Zuvorderst den Erhalt des historischen Hofs – ist er erstmal jenseits der Restaurierbarkeit (und die Scheune droht einzustürzen), darf der Eigentümer abreißen und nach B-Plan neu bauen. Das will weder er noch wir, Eile ist aber angesichts des Zustands der Gebäude geboten. Sonst it das Kleinod bald verschwunden. Die Neubauten schaffen zusätzlichen Wohnraum (auch eine Tiefgarage ist vorgesehen). Ein vergrößertes Wohnungsangebot wiederum kommt durch mehr Konkurrenz auf dem Markt jenen entgegen, die den hohen durchschnittlichen Quadratmeterpreis im frisch erstellten Mietspiegel bedauern. Applaus sollte das Projekt nicht zuletzt denjenigen wert sein, die derzeit schlagzeilenträchtig und lautstark das Verbot oder zumindest die Einschränkung des Baus von Einfamilienhäusern fordern – die Alternative kann nur sein, in die Höhe zu bauen.
Die nicht genehmigte Fällung zweier Bäume …
auf einem Baugrundstück erregt verständlicherweise die Gemüter nicht nur der Kommunalpolitiker. Auch wir teilen diesen Ärger. Nun hat Glienicke eine recht strenge Baumschutzsatzung, die den Grundstückseigentümer – der bis zum Beweis des Gegenteils durch den Verlust der Bäume als Geschädigter zu betrachten ist -- zu ortsnahen Ersatzpflanzungen auf seine Kosten verpflichtet. Das wird die Gemeinde sicherstellen. Den pder die Täter zu ermitteln ist freilich nicht originäre Aufgabe der Gemeinde, sondern der zuständigen Strafverfolgungsbehörden. Bis Redaktionsschluss war das nicht möglich. Der Bürgermeister liegt mit seinem Verweis auf den Rechtsstaat und dessen Prinzipien völlig richtig – Hörensagen reicht nicht.
Die Rampe zum Sonnengarten …
erwartet immer noch ihren barrierefreien Umbau. Einen Beschluss dazu gab es. Daß er noch immer nicht umgesetzt wurde, ist den wiederholten verschleppenden Änderungs- und Prüfaufträgen einiger Fraktionen, also den Gemeindevertretern, geschuldet. Wir appellieren nochmals, keine weiteren „Ehrenrunden“ zu drehen, sondern den ursprünglichen Beschluss zu verwirklichen.
Dr. Ulrich Strempel, Fraktionsvorsitzender