Sachkundige Einwohner sind Bürgerinnen und Bürger, die bereit sind, einen Teil ihrer Freizeit zu investieren, um sich ehrenamtlich in den Fachausschüssen der Gemeindevertretung zu engagieren. Gemäß ihrer Stärke schlagen die Fraktionen jeweils – zusätzlich zu den gewählten Gemeindevertretern – eine gewisse Zahl an Sachkundigen vor, die dann von der Gemeindevertretung (GVT) benannt werden. Es entspricht jahrzehntelanger geübter Praxis auch in Glienicke, dass die GVT dem Vorschlag der Fraktionen folgt.
Umso verwundert war nun die CDU, die miterleben musste, wie SPD und Grüne von dieser parlamentarischen Gepflogenheit abgewichen sind. Was war geschehen? Durch die plötzliche Abspaltung der FDP von der bisherigen Fraktionsgemeinschaft mit den Christdemokraten und die Neugründung der CDU-Fraktion musste die GVT auch die „Sachkundigen“ neu bestellen. Ein offizieller Akt mit Abstimmung und Verpflichtung in der GVT, aber eben auch, wie oben dargestellt, eine unspektakuläre Formsache. Außer in einem Fall: Als es auf Vorschlag der CDU-Fraktion um die Abstimmung über den parteilosen Dirk Steichele ging, meldeten sich plötzlich mehrere Exponenten der SPD mit Bedenken zu Wort. Zuerst die Fraktionsvorsitzende Frau Kröger, die sich verwundert über die Nominierung zeigte, weil Herr Steichele noch bis Ende Februar Mitglied der SPD gewesen sei. Und dann meldete sich Uwe Klein, der hierzu bewusst die die Neutralität des moderierenden GVT-Vorsitzenden verlies, und dann - in Abwesenheit des Betroffenen - derart negativ sprach, warum er Herrn Steichele für dieses Amt für charakterlich ungeeignet halte. Klein zitierte zwei Fälle, wo dieser sich in Gemeindegremien mutmaßlich unangemessen gegenüber Bürgern verhalten haben soll. „Das ist über 20 Jahre her“, kam daraufhin ein Zuruf eines GVT-Vertreters.
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