Einen kleinen Schritt ist die Rettung des historischen Bauernhofs am Dorfteich immerhin näher gerückt: In seiner jüngsten Sitzung hat nach langer Debatte der Umwelt, Bau- und Planungsausschuss endlich die notwendige Änderung des Aufstellungsbeschlusses zum B-Plan 25 empfohlen. Aufgrund einer Vielzahl von fachlichen Fragen kam es noch zu keiner Empfehlung für die Auslegung des B-Plan Entwurfs; die muss nun Anfang Juni in einer dafür anzuberaumenden Sondersitzung folgen. Beide sind zwingend notwendige Voraussetzungen, um dem Bauherrn endlich grünes Licht geben zu können. Das wiederum löst dann umgehend die Sanierung des historischen Gebäudekomplexes aus.
Wie wichtig dessen Rettung vielen im Ort ist, zeigte die – trotz langem Wochenendes -- gut besuchte Informationsveranstaltung des Vereins „Rettet den Ortskern“. Zwar ging es hier vorrangig um die künftige Nutzung des Bauernhofs. Es scheint einen breiten Konsens dahingehend zu geben, ihn zwecks Belebung des Ortskerns einer mindestens in Teilen öffentlichen Nutzung zuzuführen. Von Heimatmuseum bis zu Gastronomie stehen einige interessante Ideen im Raum. Aber deutlich wurde auch: Dazu muss der Bauernhof erst einmal vor dem Verfall gerettet werden, damit er überhaupt noch „bespielt“ werden kann. Und Voraussetzung dafür ist eine Bebauung entlang der Hattwichstraße und in der Fluchtlinie der Scheune zur Goebenstraße hin. Sie finanziert die Restaurierung.
Womit auch klar ist: Nicht wer diese im nun vorgeschlagenen Rahmen ermöglichen möchte, gefährdet unseren historischen Ortskern und verurteilt den Bauernhof. Das tut, wer sie grundsätzlich ablehnt oder hofft, durch weitere Verzögerungstaktik den Bauherrn zum Aufgeben zu bewegen, oder beides.
Die Polizei …
hat ihre Sprechstunden vor Ort wieder aufgenommen, wie man kürzlich dem Kurier entnehmen durfte. Wir begrüßen das, denn dafür haben wir uns als Fraktion stark gemacht.
Dabei geht es um mehr als nur das subjektive Sicherheitsgefühl, die Polizei „vor Ort“ zu haben. Wir hoffen, dass viele Bürger diese Möglichkeit des unmittelbaren Kontakts und der Beratung nun auch wieder nutzen. Vor allem aber auch den Dialog, der den Polizisten zeigt, wo Glienicker in Sicherheitsbelangen „der Schuh drückt“.
Ein Feuerwehrauto für die Ukraine …
spendet die Gemeinde Glienicke, nämlich das gerade durch ein neues Fahrzeug ersetzte. Ein großes Dankeschön an die Verwaltung, die meinen Vorschlag sofort tatkräftig aufgegriffen hat und umsetzt! Das ist ein Akt der unmittelbaren Solidarität insbesondere mit der unter dem russischen Angriffskrieg leidenden ukrainischen Zivilbevölkerung. Er ist umso wertvoller, als der Bundeskanzler in Sachen Ukrainehilfe immer noch in beschämender Weise eher auf der Bremse denn auf dem Gaspedal steht – die Außenministerin, die auch auf ihrer Asienreise vieles richtig gemacht hat, sei von dieser Kritik ausdrücklich ausgenommen. Möge Glienickes Feuerwehrauto zur Rettung vieler Leben in der Ukraine beitragen!
Erneut liest man in den Zeitungen, Glienicke/Nordbahn wäre nicht gewillt, Kompromisse zur Abwendung der Sperrung des Waldseeviertels in Hermsdorf einzugehen. Die Gemeindevertretung wird auf einem verbalen Niveau, das keine Replik verdient, beschimpft und der Verantwortungslosigkeit bezichtigt.
Nur: Für wen trägt unsere Gemeindevertretung denn Verantwortung? Für Berlin? Nein. Für die meist nur durchfahrenden Pendler aus Oberhavel? In Teilen. Vor allem aber trägt sie Verantwortung für unseren Ort. Immer wieder kommen Forderungen, hier oder dort eine Straße zu sperren. Aber haben Sie schon einmal versucht, einen Fluss durch einen Damm zu sperren? So wie das Wasser sucht sich auch der fließende Verkehr seinen Weg.
Das Resultat einer Sperrung der Schildower Straße – und darauf liefe die Einrichtung einer Fahrradstraße mit Anlieger-frei-Beschilderung hinaus – wäre zum einen mehr Verkehr durch die Veltheimstraße. Vor allem aber eine enorme Zunahme des Verkehrs vor Glienickes Grundschule und dem Seniorenheim. Um dann bei der B96 auf eine der zehn meistbefahrenen Bundesstraßen zu stoßen. Die Anwohner, die Kinder, die Senioren werden es danken. Dem wird die CDU nicht zustimmen. Unsere Devise hier ist, die Schwächsten (Kinder und Senioren gehören dazu) zu schützen, nicht zu gefährden.
Dr. Ulrich Strempel
Rosa-Luxemburg-Straße 28b
16548 Glienicke/Nordbahn