CDU mahnt Schulneubauten im Süden von Oberhavel an und kritisiert den Landkreis

Von Michael Breier, CDU-Gemeindevertreter, Katrin Gehring, CDU-Kreistagsabgeordnete, Nicole Walter-Mundt, CDU-Landtagsabgeordnete

Alle Jahre wieder, pünktlich zum Sommer, wird im Landkreis Oberhavel über das Anwahlverfahren zu den weiterführenden Schulen diskutiert. Der Grund: Nicht jedem kann der Erst oder Zweitwunsch erfüllt werden. Das bedeutet, dass Kinder mitunter weite Wege in Kauf nehmen müssen, nur um die neue Schule dann auch besuchen zu können – häufig quer durch den gesamten Landkreis. So auch dieses Jahr. Rund 80 Schülerinnen und Schüler sind davon betroffen, darunter viele aus Glienicke. 

Foto: CDU Gemeindevertreter Foto: Christian Howe
Gemeindevertreter Michael Breier traf sich mit seinen CDU-Kolleginnen Nicole Walter-Mundt (rechts) und Katrin Gehring (links), um über die aktuellen Herausforderungen im Schulbereich zu sprechen (Foto: Christian Howe)

„Das Thema ist nicht neu. Schon vor vier Jahren fand der Fall des damals zwölfjährigen Rico Mahnke aus unserer Gemeinde eine größere mediale Aufmerksamkeit“, erinnert sich Gemeindevertreter Michael Breier. Da die Kapazitäten an den passenden wohnortnahen Schulen in Mühlenbeck und in Birkenwerder voll ausgeschöpft waren, sollte Rico zum Schuljahreswechsel die Oberschule in Hennigsdorf besuchen. Ein langer und umständlicher Schulweg mit dem ÖPNV wäre damit täglich verbunden gewesen. Der Protest gegen die Entscheidung des Schulamtes von Eltern, Politik- und Medienvertretern hatte schließlich dazu geführt, dass in diesem Fall eine wohnortnahe Lösung gefunden werden konnte. 

Zur Lösung beigetragen hatte damals auch die Landtagsabgeordnete Nicole Walter-Mundt. „Das Problem mit den Schülerzahlen und den fehlenden Schulkapazitäten hat der Landkreis in den zurückliegenden Jahren jedoch nie richtig lösen können,“ kritisiert sie heute erneut. „Dabei werden immer wieder Neubauprojekte, vor allem im Oberhaveler Süden von uns angemahnt. Der Landkreis hat das Problem Jahr für Jahr kommen sehen, jedoch nicht in ausreichendem Umfang reagiert,“ findet sie nun deutliche Worte gegenüber der Schulpolitik des Kreises. Die Zahl der Betroffenen habe sich laut Walter-Mundt innerhalb von vier Jahren von damals zwölf auf heute achtzig Kinder mehr als versiebenfacht. „Das kann nicht der Anspruch einer guten und vorausschauenden Bildungspolitik sein“, findet sie. 

Unzufrieden mit der aktuellen Situation zeigt sich auch Katrin Gehring, die seit 2019 den Vorsitz im Kreisbildungsausschuss innehat. „Aus dem Fall Rico Mahnke wurde im Landkreis Oberhavel leider zu wenig gelernt. Wie schon in den letzten Jahren betrifft es dabei vor allem Sechstklässler aus der Gemeinde Glienicke, die sich die Aufnahme in die siebenten Klassen der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule gewünscht hatten. Den vorhandenen Plätzen stehen jedoch mehr Anmeldungen gegenüber, da bei uns auch Kinder aus dem nahgelegenen Barnim eine Berücksichtigung finden,“ erklärt Gehring die aktuelle Lage.

Richtig sei, dass sich das Anwahlverhalten der Schüler und Eltern nach der Coronapandemie leicht verändert habe, so Walter-Mundt. Mehr Kinder suchten heute den Weg an die hiesigen Gesamtschulen. Das sei nachvollziehbar, da sich aufgrund von Lernrückständen viele den Gang auf das Gymnasium nicht zutrauen würden. Für Katrin Gehring, hauptberuflich Grundschullehrerin, ist das auch keine große Überraschung. Sie plädiert nun kurzfristig für Containerlösungen an den vorhandenen Schulen. Sie möchte aber genauso wie ihre Kollegin Walter-Mundt erreichen, dass im Oberhaveler Süden mindestens eine neue Schule sowie die notwendigen Erweiterungsbauten geplant und vom Landkreis endlich auch in Angriff genommen werden. 

Für Breier steht jedenfalls fest, dass hier endlich was passieren muss. Die Glienicker Schülerinnen und Schüler müssten eine langfristige Perspektive erhalten und nicht jedes Jahr erneut darauf hoffen, dass auch genügend freie Kapazitäten an den weiterführenden Schulen vor Ort eingeplant sind. Den Unmut vieler Eltern über die aktuelle Situation kann er daher vollkommen nachvollziehen. 

Zu dritt und durch gleichzeitiges Vorgehen auf kommunaler, Kreis- und Landesebene bemühen sich Breier, Gehring und Walter-Mundt, endlich einen entscheidenden Impetus in die richtige Richtung zu geben.

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