Klimaschutz in Glienicke – CDU setzt auf Angebote und Anreize

Wir alle spüren den Klimawandel mit seinen Extremwetterlagen auch hier in Glienicke. Die Hitzetage über 30°C nehmen deutlich zu, die Eistage mit ganztägig unter 0°C nehmen ebenso deutlich ab. Anhaltende Trockenperioden lösen sich mit Starkregen und Überschwemmungen ab. All dies ist im Klimaschutzbericht unserer Gemeinde in langen Zeitreihen seit 1971 hinreichend belegt. 

Ehrgeizige Ziele erfordern Veränderungen

Klimaschutz umfasst alle Maßnahmen zu einer Minderung der Treibhausgas-Emissionen. Global denken und lokal handeln heißt die Devise. Diese Aufgabe bedarf keiner Zumutungen, aber durchaus der Veränderungen. Wir stehen zu den für Glienicke beschlossenen Zielen (pro Einwohner):

  • die CO2-Emissionen gegenüber 2011 um 30 % zu senken, 
  • mindestens 1,1 % pro Jahr beim Endenergieverbrauch einzusparen, 
  • den Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch auf 15 % zu erhöhen. 

Unser Ehrgeiz ist, eine treibende Kraft für Klimaschutz zu sein – mit Sinn und Verstand. Deshalb haben wir uns im Umweltausschuss und im Hauptausschuss maßgeblich dafür eingesetzt, dass Glienicke eine Klimamanagerin bekommt; seit einem Jahr bringt sie den Klimaschutz voran. Deshalb haben wir uns auch dafür stark gemacht, alle Entscheidungen der GVT einem Klimacheck zu unterziehen. Antragsteller haben qualitative Aussagen zu den Auswirkungen ihres Vorhabens auf das Klima zu treffen und Leitfragen aus den Bereichen Treibhausgasemissionen, erneuerbare Energien, Energieverbrauch, Mobilität, Vegetation und Flächeninanspruchnahme zu beantworten. Das „Sich-bewusstmachen“ führt zu verantwortungsvollerem Handeln und oft zu klimaschonenden Alternativen. 

Einsparpotenziale weiter ausbauen

Glienicke konnte in den letzten Jahren bereits deutliche CO2-Einsparpotenziale umsetzen: die Umrüstungen der Straßenbeleuchtung auf LED, der Ausbau erneuerbarer Solaranlagen auf kommunalen Gebäuden, aber auch verbesserte Regenentwässerung durch neue Sickerschächte und Straßenabläufe. Daran muss weitergearbeitet werden, ebenso wie an einer praktikablen Ladesäuleninfrastruktur für Elektrofahrzeuge. 

Glienickes Klimakapital bewahren

Unsere Gemeinde verfügt über einen beachtlichen, weitgehend gut erhaltenen Bestand an Stadt- und Straßenbäumen, die den Ortscharakter bestimmen und von denen wohltuende Wirkungen ausgehen. Über 4.700 Bäume erfasst unser Baumkataster. Sie sind Meister der Photosynthese, produzieren Sauerstoff und speichern Kohlenstoff. Zu ihrem langfristigen Erhalt ist ein breiteres Spektrum von Einzelmaßnahmen erforderlich. Hierzu zählt der Ersatz gefällter Bäume durch gezielte Pflanzung widerstandsfähiger Arten. Besonders wichtig ist, die Baumscheiben in längeren Trockenperioden zu wässern, auch durch private Initiative. Ein weiteres Klimakapital ist das Kindelfließ, das enorme Mengen an CO2 speichert. Hier gilt es, die Moorlandschaft vor Austrocknung zu bewahren, um die Freisetzung von CO2 zu verhindern. 

Technologieoffen bleiben 

In Glienicke sind, so der Klimaschutzbericht, private Haushalte mit 52,6 % die größten Energieverbraucher. Wo immer es die Bedingungen zulassen, muss daher an erster Stelle „Wärmeenergie einsparen“ stehen. Dabei helfen Dämmen und smarte Temperaturregelung. Schon wegen der hohen Energiekosten können Investitionen in erneuerbare Energien, zum Beispiel in Wärmepumpen, attraktiv sein. Aber nicht jeder Hausbesitzer wird sich das leisten können. Über die zahlreichen Fördergelder und zinsverbilligten Darlehen muss gezielte, individuelle Energieberatung informieren. Besonderes Augenmerk erfordert die kommunale Wärmeleitplanung für Glienicke – der bis 2028 vorzulegende Plan, wie die Gebäude in Zukunft klimaneutral beheizt werden können. Hier treten wir für frühere Planungssicherheit und strikte Technologie-Offenheit ein.

Faire Verkehrspolitik mit Augenmaß

Zweitgrößter Verursacher von CO2 in Glienicke ist laut Klimaschutzbericht mit 38,1 % die Mobilität. Industrie (3,2 %), Gewerbe, Handel und Dienstleistungen (6,1 %) spielen dagegen eine geringere Rolle. Wir sind für eine faire Verkehrspolitik mit Augenmaß, die allen Verkehrsteilnehmern gerecht wird – Fußgängern, Radlern und motorisiertem Individualverkehr. Wir wollen nicht bevormunden und gängeln, sondern Anreize schaffen, auch in der Klima- und Verkehrspolitik. Dazu gehört die Stärkung des ÖPNV mit verlässlichen Busverbindungen zu den nahegelegenen S-Bahnstationen. So sehr wir den Umstieg aufs Fahrrad begrüßen, so wenig Sinn macht es, ihn zu verordnen. Die individuellen Voraussetzungen sind zu unterschiedlich. Keine CO2-Einsparung bringt es, eine Tempo-30-Straße in eine Fahrradstraße umzuwidmen. Dies führt nur zu Mehrbelastung umliegender Ausweichrouten. Überall in Glienicke mit seinen mehrheitlich Tempo-30-Straßen den Straßenbelag radtauglich zu ertüchtigen, ist dagegen sinnvoll.

Bürger einbeziehen 

Für die CDU ist Klimaschutz, die Bewahrung der Schöpfung, Pflicht. Wir denken Politik nachhaltig im Sinne nachfolgender Generationen. Auch unsere Kinder sollen Glienicke als lebenswerte Heimat genießen können. Nachhaltigkeit verpflichtet zu einem Handeln mit Maß und Mitte, das uns als Gemeinde ökologisch, ökonomisch und sozial widerstandsfähig macht und unseren Wohlstand erhält. Diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe erfordert das Mitwirken aller. Die Bewältigung dieser Herausforderungen kann nur mit den Menschen, nicht gegen sie gelingen. Sie wollen einbezogen und mitgenommen werden. Dem Klimawandel begegnen wir technologieoffen und setzen auf Anreize.

Michael Breier, Michael Löser, Sabine Nemitz, Dr. Ulrich Strempel

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